Hi climbers,
Sonntag: Ramserer Stoa. Dabei: Thomas, Diana, Susn und Matthias. Der Ramserer Stao ist ein noch junges Klettergebiet im Wald oberhalb von Oberaudorf im Inntal. Ca. 90 km Fahrt von München aus, nach Oberaudorf, dann am Luegsteinsee vorbei und hoch in die Mühlau, eine Art Hochplateau unterhalb des Brünnstein, wo’s wirklich nett ist und weitgehend unverbaut, durchzogen von kleinen Bächlein, nur ein paar Höfe hier und da. Der Stoa war erstmal gar nicht so leicht zu finden, wir sind erstmal vom Parkplatz aus gleich nach oben (und Süden) gelaufen, aber richtiger ist zurück und dann am Ramserer Hof vorbei Richtung Hocheck. Zustieg ca. 30 Minuten. Die Kletterei dort ist eine ganz andere Nummer als in der Zeller- oder Wiesenwand. Kompakter, plattiger Kalk mit Löchern und kleinen bis mikroskopischen Leisten. Fußtechnik ist gefragt, überall. Wir haben uns nur im Sektor A (B und C gibts noch) rumgetrieben (B und C: 8er und 9er), und da ganz links bei den
leichtesten und kürzesten Routen angefangen. Ich stieg in eine 6-, vielleicht 7 m hoch, ein, und kam nach den ersten Zügen erstmal null weiter. Geneigte Platte, von den letzten guten Tritten aus nix zum Stehen und noch weniger zum Greifen. Das soll eine 6- sein?! Krasse Bewertung… irgendwann schaffte ich den Zug, und die letzten zwei waren pillepalle. Und das zog sich durch fast alle anschließenden Routen: Meist gibt es (oft im unteren Wandteil) einen Schlüsselzug / Boulderstelle, und wenn die geschafft ist, geht es leichter weiter. Die meisten Routen sind wahrlich leicht bewertet und schwer zu klettern. Erst später erfuhr ich von einem Local (die allesamt sehr nett waren), dass die „6-“ vom Anfang neu, daher nicht im Führer und eigentlich eine 7+ war. Die 7- am Ramserer Stoa sind meist onsight machbar (für mich), aber anspruchsvoll; Hakenabstände z.T. ordentlich weit. An einer 7 („Agrarökonom“) bin ich später am Tag gescheitert, ich hab den Schlüsselzug (wieder so ein Ding) nicht hingekriegt, winzige Leisten nach einem Bauch, an denen man sich hochziehen muss, die Finger tun höllisch weh, und nichts richtig zum treten … argh. Richtig geile Routen und unbedingt zu empfehlen: „Lücke gefüllt“, 7-, tolle Kletterei über einen Bauch und oben ein diffiziler Quergang. Und „Bauerntrick“, 6+, fast alpin anmutend, mit kaminartigem Einstieg, eine Querung, und oben einer plattigen Platte. Sowas gibt’s in keiner Kletterhalle!!! Die Umgebung rund um den Stoa ist wunderschön, ein toller Wald, ein angenehmer Wandfuß, und die Sonne kam auch gut durch. Das Zurücklaufen durch die Mühlau zum Auto war ein Genuß, und das Bier in der Sonne im Cafe Dörfl ebenso. Ramserer Stoa muss demnächst unbedingt wieder sein!